Wald ist...

nützlich

HOLZ IST WERTVOLL

Klar, Holz gehört zu unserem Alltag. Doch wer hat schon mal damit gerechnet? Gut, dass Bäume auch frische Luft liefern: Jetzt tief durchatmen, das Hirn mit Sauerstoff versorgen und los geht’s! Eine 40 m hohe Fichte mit einem 40 cm dicken Stamm liefert rund 2 Kubikmeter Holz für Bretter und Bohlen. Wie viele der folgenden Gegenstände lassen sich daraus fertigen?

WALD IST UNERSETZLICH

Wald ist mehr als eine Ansammlung von bäumen

Weißt du, was ein Wald ist? Ist ein Wald etwa nur 10.000 Klafter Holz? Oder ist er eine grüne Menschenfreude? (Bertolt Brecht)

WALD UND KLIMA

Wie viele 1 m x 1 m große Fensterrahmen lassen sich produzieren?
32 Fensterrahmen
Wie viele Fichtentüren von 2 m x 1 m und 5 cm Dicke lassen sich produzieren?
Fünf Fichtentüren
Wie viele Tische mit einer Größe von 1 m x 1 m und 5 cm Dicke lassen sich produzieren?
18 Tische
Wie viel Fußbodenfläche mit Planken von 3 cm Dicke lässt sich produzieren?
43,3 m² Fußbodenfläche
Wie viele Quadratmeter Fichtenschalung von 24 mm Dicke lässt sich produzieren?
54 m² Fichtenschalung
Wie viel Prozent des Stammes sind hochwertig nutzbar?
Nur 65% werden zu Brettern und Balken verarbeitet. Der Rest ist Verschnitt: Rinde, Schwarten, Sägemehl und Sägespäne. Davon werden wiederum rund 75% zu Holzfaserplatten verarbeitet oder als Brennmaterial genutzt.
Wie viel Waldfläche besitzt Deutschland?
Knapp 1/3 der Fläche Deutschlands besteht aus Wald. Also rund 357.050 km2
Wie hoch schätzen Sie den jährlichen Holzzuwachs in Deutschland?
120 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Dieser Zuwachs entspricht einem Holzwürfel von zirka 1,5 Metern Kantenlänge pro Sekunde.
Reicht die Holzproduktion deutscher Wälder für unseren Bedarf?
Nein, Deutschland importiert pro Jahr 83 Millionen Kubikmeter Holz. Unser Holzverbrauch liegt bei 1,1 Kubikmetern pro Einwohner und Jahr.
Wie viele Menschen kann ein ausgewachsener Laubbaum am Tag mit Sauerstoff versorgen?
Zirka 10 bis 20 Menschen. Ein ausgewachsener, gesunder Baum liefert zwischen 10 und 15 kg Sauerstoff täglich. Ein Mensch verbraucht etwa 0,5 bis 2 Kilogramm.
Wie viele Liter Wasser verdunstet ein Hektar (= 1,3 Fußballfelder) Wald an einem heißen Sommertag?
50.000 Liter, also bis zu 600 Badewannen Wasser. Er erhöht damit die Luftfeuchte und senkt die Lufttemperatur.
Wie viele Lebewesen leben in einer Handvoll Walderde?
Du könntest mehr Organismen finden als Menschen auf der Erde leben...
Schutz für den Boden
Tief krallen sich die Baumwurzeln ins Erdreich und halten es fest. Vor starkem Regen schützen den Boden auch Baumkronen, Blätter und Nadeln, Sträucher, Kräuter und Moose. Sie zerkleinern die dicken Tropfen auf ihrem Weg und nehmen ihnen damit ihre zerstörerische Kraft. Am Boden angekommen, kann das Wasser langsam einsickern.
Saugen, säubern, speichern
Der Boden des Waldes reinigt das Wasser und speichert es. Er wird mit Regengüssen ebenso fertig wie mit Schneeschmelzen. In den oberen Erdschichten beseitigen Milliarden winziger Organismen die Verunreinigungen im Wasser. Nach dieser Filterung geht es abwärts in tiefere Bodenschichten und schließlich ins Grundwasser – ein wertvolles Reservoir für das ganze Jahr.
Frischluft von Nebenan
Stadtplaner wissen es: Ein Wald in der Nachbarschaft sorgt für gutes Klima. Er ist immer kühler als Ackerland oder Siedlungen. Der Temperaturunterschied zwischen Land und Siedlung lässt die Luft zirkulieren. Sie wird dadurch in bewohntem Gebiet frischer, sauerstoffreicher und nicht zuletzt sauberer, denn Wald filtert Staub und Schmutz heraus. Merkst du es beim Atmen?
Erholung umsonst
Wo viele Leute eng aufeinander wohnen, ist ein Wald in der Nähe unverzichtbar. Die meisten Menschen lieben es wie du, auf einsamen Waldwegen zu wandeln und in der Natur Kraft zu tanken.
Wald geht durch den Magen
Köche lassen sich gerne mit Zutaten aus dem Wald versorgen. Kenner schätzen vor allem das hochwertige Fleisch von Hirsch und Reh, Hase und Wildschwein. Auch für Vegetarier steht mit Pilzen, Obst und Nüssen Schmackhaftes auf dem Speiseplan. Für dich ist also sicher etwas dabei.
Wehrlos im Klimawandel?
Viele Wissenschaftler sind sich einig: Das Klima verändert sich. Mittelfristig wird Deutschland wärmer. Wie der Wald darauf reagieren wird, bleibt abzuwarten. Kann er sich der raschen Entwicklung anpassen?
Vielfältige Ursachen
Schon immer hat sich das Klima gewandelt. Wissenschaftler nennen dafür zahlreiche Ursachen wie veränderte Meeresströmungen, Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge.
Wärmer wird’s bestimmt
Die derzeitige Klimaänderung ist von uns Menschen verursacht. Klimaexperten sagen bis zum Jahr 2030 einen Temperaturanstieg von zirka einem Grad voraus, bis 2100 – je nach CO2-Ausstoss – zwischen 1,8 und 4,0 °C.
Dramatische Folgen
Bäume leben lange und können nicht wie du einfach ihren Standort wechseln. Das macht sie besonders anfällig gegen Dürreperioden, starken Regen und Schneefälle, Stürme und Schädlinge. Diesen und anderen Auswirkungen des Klimawandels werden nicht alle Baumarten „gewachsen“ sein.
Anpassung ist Trumpf
Wie zukunftsfähig ein Baum ist, hängt davon ab, wie schnell und stark sich das Klima ändert. Und natürlich auch von ihm selbst. Jede Art lebt in einer natürlichen Nische, in der sie sich wohlfühlt und überleben kann. Diese wird vor allem durch Lufttemperatur und Niederschlag bestimmt.
Gewinner und Verlierer
Vom Klimawandel profitieren Wärme liebende Arten wie heimische Eichen, Sommerlinden und Eschen. Wenn es noch wärmer und trockener wird, wirst du hier vielleicht keine Fichte mehr sehen. Auch Schwarzerle, Schwarzpappel, Silberweide und Tanne werden unter dem Klimawandel leiden.
Jetzt aktiv werden
Noch wissen wir zu wenig über das künftige Klima und wie sich der Wandel konkret auf den Wald auswirken wird. Doch müssen wir vorbereitet sein. Förster pflanzen heute schon Baumarten an, die längere Trockenzeiten und stärkere Stürme aushalten.